Weltcup Paris – Vorgeschmack auf die Olympischen Spiele

30.01.2023

Das neue Jahr startete wie das alte zu Ende gegangen ist. Direkt nach Weihnachten und einigen ruhigen Tagen zuhause im Kreise meiner Familie ging es für mich zwischen den Jahren in ein kurzes, aber intensives Trainingslager nach Paris. Drei Tage viel Fechten mit Konkurrentinnen aus Frankreich und Polen. Im hochmodernen Trainingszentrum in Paris ist es für uns immer sehr angenehm und komfortabel zu fechten. Schlafen, essen, trainieren und regenerieren. Das alles kann man dort auf höchstem Niveau tun. Die Wege sind kurz und der ganze Tag ist wirklich nur auf das Training ausgerichtet. Es gibt toll ausgestattete Fitnessräume, regenerative Einrichtungen mit Kälte-und Wärmebecken, Sauna und Hamamm.

Nach einer entspannten Silvesternacht und einem entspannten Start in das neue Jahr 2023 ging es direkt mit Training weiter. Denn am 15. Januar stand direkt der erste Weltcup auf dem Programm. Und der fand - Überraschung - in Paris statt. Somit waren die ersten zwei Wochen des neuen Jahres auf den Weltcup  ausgelegt. Viel Athletiktraining, Fechten, Physiotherapie und auch Mentaltraining standen auf dem Programm. Mit dem Zug ist man von Köln in drei Stunden in Paris angekommen und natürlich denkt man hier schon darüber nach, wie es wohl 2024 hier aussehen wird, wenn die Olympischen Spiele in Paris ausgerichtet werden. All das steigert natürlich die Motivation noch einmal mehr. Nach meinem ersten Top Ten Ergebnis beim ersten Weltcup der Saison im Dezember in Serbien hatte ich mir natürlich für den zweiten Wettkampf noch einmal mehr vorgenommen. Aufgrund meiner Weltranglistenposition (aktuell Nummer 9) war ich vom ersten Tag befreit und fand mich direkt am Samstag im Tableau der besten 64 Fechterinnen wieder. Am Tag zuvor haben über 200 Fechterinnen um 48 Plätze des zweiten Tages gekämpft. Im ersten Gefecht des Tages stand ich einer Fechterin aus Brasilien gegenüber, das ich nach einigen Startschwierigkeiten mit 15:7 deutlich für mich entscheiden konnte. Damit befand ich mich unter den besten 32 Fechterinnen und musste in der nächsten Runde gegen eine Ungarin antreten. In der Haupthalle in Paris war eine super Stimmung und so viele Zuschauer:innen, das wirklich jeder Platz in der Halle besetzt war. Für mich war das das erste Mal während einer solchen Atmosphäre und Lautstärke zu fechten und definitiv eine wahnsinnig tolle Erfahrung. Gerne hätte ich an diesem Tag und mit dieser Stimmung noch mehr Gefechte gemacht. Allerdings lag ich 28 Sekunden vor Schluss gegen die Ungarin mit 2 Treffern im Rückstand und so lief mir am Ende buchstäblich die Zeit davon, um noch den Ausgleich zu machen und musste mich am Ende mit dem 19.Platz zufrieden geben.

Trotz allem bin ich mit der aktuellen Situation nicht unzufrieden. Körperlich bin ich in sehr guter Verfassung, mein Athletiktraining mit meinem neuen Athletiktrainer zahlt sich bereits aus und meine Verfassung an und nach den Wettkämpfen zeigt definitiv, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Jetzt heißt es vor allem gesund und unverletzt zu bleiben und weiter an diese Leistungen anzuknüpfen, um dann Mitte Februar beim Grand Prix in Turin wieder ums Podium mitzukämpfen.

Daran anschließend wird es auch wieder Schlag auf Schlag weitergehen und zwar mit Trainingslagern, dann dem Weltcup in Cairo, einem anderen Trainingslager in Singapur und anschließend dem Grand Prix in Seoul. Es ist und bleibt also spannend.

Ihr hört schon ganz bald wieder von mir!

Eure Anne